Freitag, 12. Februar 2016

Zwei Stunden



... lang gingen unsere Pongal Feierlichkeiten am Freitag den 8ten Januar. Eigentlich ist das tamilische Erntedankfest Pongal ja am 15ten Januar, aber nachdem unsere Schüler da alle frei haben, zogen wir unsere eigene kleine "Function“ etwas vor.


Bildergebnis für pongal cooking
Pongal ist das Festival Tamil Nadus, denn es stellt den Beginn des Monats Tai dar und schließt den vorher gehenden Pilgermonat ab. Im Zuge dessen wir auf unsere Reise über Weihnachten von unzähligen, in rote Saris gewickelten Frauen und nur schwarze Wickeltücher tragenden Männern begleitet worden waren. Und auch der Gesang um 4:30 Uhr JEDEN Morgen im Tempel direkt vor der Wohnung hatte uns an die Heiligkeit und Feierlichkeit erinnert.
Insgesamt dauert das Festival zwar 4 Tage, aber der eigentliche und wichtigste Pongaltag ist immer am ersten Tag des neuen tamilischen Monats. Hier wird dann auch die gleichnamige Speise, Pongal, gekocht bzw. zum Überkochen gebracht, was für Glück, Wohlstand und Überfluss steht.
Pongal ist eine Mischung aus Reis, frischer Milch und Sirup aus dem Palmzucker. Nedem dem großen Topf, in dem die Speise auf offenem Feuer zubereitet wird stehen Zuckerrohrstangen.

So viel zu dem traditionellen Hintergrund unserer "Function" !

Bei der Feierlichkeit selbst führten die Schüler erst das zuvor erprobte Theaterstück "Hansel und Gretel" auf. Zuzusehen, wie viel Spaß es ihnen bereitete, ihren auswendig gelernten Text aufzusagen und ein bisschen zu schauspielern, bereitete uns Lehrerinnen natürlich allen große Freude und erfüllte uns vielleicht sogar ein bisschen mit Stolz!

Gruppe 1:"The birds have eaten all the bread"

Gruppe 2: "This tastes delicious"


 
Danach führten sie noch indische Tänze auf, die alle Kinder eh (bewundernswerterweise) im Schlaf können. Nachdem auch wir eine kleine Tanzvorstellung abgegeben hatten, bekam jeder eine Brotzeitbox mit Kuchen, Banane und Snacks gefüllt vom Projekt geschenkt. So endete unsere kleine, interne Feier.







Und die Jungs
Die Medels der 6ten Klasse beim Tanzen


Alle Lehrerinnen im Sari













Geschenke überreichen


















... dauert es aber auch um von den Stränden Sri Lankas bis in die Bergregionen zu kommen.



Am Samstag ging es nämlich für mich schon wieder los, diesmal Papa auf Sri Lanka treffen. Also ab in den Bus nach Chennai und von dort weiter mit dem Flieger nach Colombo!

Ein bissl Heimat !
Sri Lanka ist zwar nur ungefähr so groß, wie Bayern, gehört aber trotzdem sicher zu den facettenreichsten, faszinierensten und auf jeden Fall auch schönsten Orten dieser Welt. Ähnelt die Freundlichkeit und auch das Aussehen der Bewohner doch ziemlich dem der Inder im Süden Indiens, unterscheidet sich die Insel was Sauberkeit, aber auch Bevölkerungsdichte angeht, doch gravierend vom benachbarten Festland.
Angekommen verbrachten wir erstmal zwei Tage an den Traumstränden der Westküste und verputzten Weißwürste mit süßem Senf und Plätzchen zum Frühstück, was vorallem bei mir (nach  langem Entzug) doch zu ziemlicher Zufriedenheit führte.
Dann begann unsere Rundreise, die abwechslungsreicher wohl nicht hätte seien können! Von zwei Nationalparks (einer im Norden und einer im Süden), über die kulturellen Stätten in Sigiriya, Kandy und Galle, über die Zugfahrt der wohl schönsten Strecke Asiens, über den Besuch einer Teefabrik, über Whale- and Dolfinwatching in Mirissa, bis hin zu den Stränden und Schnorchelplätzen in Hikiduwa, sahen wir wohl so viel, wie in den knapp bemessenen 9 Tagen irgendwie möglich war.




Wilpattu Nationalpark: Beeindruckende Natur
leere Strände in Negombo



Zahntempel in Kandy...
...ganz aus Holz






 





















Auf dem Monolith Sigiriya (= Löwenfelsen) befinden sich die Ruinen einer historischen Felsenfestung. Diese wurde um 500 n.Chr aus Angst des Königs vor der Rückkehr des rechtmäßigen Thronfolgers erbaut.











Wusstet ihr, dass der Inhalt von Teebeuteln eigentlich nur der Abfall ist, der bei der Verarbeitung der Teeblätter entsteht?

Das und auch sonst alles über das Trocknen und die Verarbeitung der Teeblätter erfuhren wir in einer Teefabrik in Kandy. Sri Lanka ist berühmt für seine Teeplantagen und seinen Tee, weshalb wir es uns dann natürlich nicht verkneifen konnten auch einige Packungen zu kaufen.










Einige Aufnahmen auf der Zugstrecke von Kandy bis Ella!

Mit dem blauen Bummelzug gehts durch die Berge und Teeplantagen.
Ich bin immernoch verliebt in diese magische Strecke...
















Backpacking mit meinem alten Herrn
Die Wasserfälle in Ella




















Auf Safari die wilden Tiere beobachten:

Eine auf uns zustürmende Elefantenkuh
und ihr Baby, dass sich mit Staub bewirft

Ein Pfau schlägt sein Rad für uns




















neugierige Schildkröte


Büffelherde mit Vöglein auf dem Rücken







Affen beim Entlausen













Whalewatching in Mirissa

Walflosse...

... und -rücken
Sonnenuntergang an der Westküste


Cheese aus dem Tuk Tuk
Zurückgelegt haben wir die Strecken mit Bus, Bahn und natürlich Tuk Tuk. Über dieses billige, über all in Asien genutze Verkehrsmittel haben sich vorallem mein Vater und Lisa sehr gefreut, nachdem man immer rausschauen kann und gleichzeitig eine frische Brise abbekommt ;)

Nach einer Verspätung meines Fluges von 4 Stunden gings dann wieder zurück nach Indien. Zwei Tage später, zu meinem Geburtstag, kamen dann auch Papa und Lisa das Dorf, mein Projekt und mein Leben hier besuchen.






... sind eine sehr kurze Zeitspanne verglichen mit den 19 Jahren, die ich jetzt schon "alt" bin!

 

Morgens: Sari Nummer 1
Denn am 21ten Januar feierte ich, wieder zurück in Shenbakkam, meinen Geburtstag. In der Früh schnell in den neu geschenkten Geburtstagssari eingewickelt und dann ab zum Unterricht, wo die Schüler ein kleines Ständchen vortrugen. Darauf folgte ein normaler Arbeitstag, der aber dann von dem gemeinsamen Kuchenessen Abends abgeschlossen wurde, auf indische Art.... was heißt alle Anwesende der Reihe nach mit Kuchen zu füttern, mit viel Lachen begleitet.
Kindergarten: Sari Nummer 2
Insgesamt war das zwar ein ziemlich ungewöhnlicher Geburtstag, der aber, obwohl mir alle in Deutschland ein bisschen gefehlt haben, sehr schön war ! :)

Anne und ich beim Kuscheln





So viel zu den letzten Wochen...die Zeit hier vergeht unglaublich schnell und ich kann es immer gar nicht fassen, wie lange der letzte Eintrag schon wieder her ist. Aber nicht nur das, sondern vorallem die Tatsache, dass heute genau 6 meiner 9 Monate schon rum sind. Also jetzt nochmal Endspurt sozusagen und bald wieder mehr von meinem Leben hier ;)

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