Donnerstag, 3. März 2016

Ein Reisebericht (1): Indien, das Land der tausend Facetten

Indien gehört mit seinen 3.288.000 km² zu den 10 größten Ländern der Erde, um genau zu sein ist es das Siebtgrößte. Es erstreckt sich von Westen nach Osten ca. 3000km und von Norden nach Süden 3200km und somit passt Deutschland ca. 9 mal in Indien rein. Um genau zu sein ist es ungefähr so groß, wie der Bundesstaat, Tamil Nadu, in dem ich hier lebe. So viel zur Geographie...

"Wieso zählt sie uns lauter Daten auf?", fragt ihr euch jetzt vielleicht. 
"Damit ihr es euch zumindest ein bisschen vorstellen könnt, wie groß Indien ist und welche Strecken wir auf unseren Reisen so zurückgelegt haben.", lautet die Antwort.


Hier eine Karte mit Stecknadeln an allen Orten, wo ich schon war

Also dann werden wir wohl erstmal die Frage beantworten, WIE man solche Entfernung denn in möglichst kurzer Zeit zurücklegt.

Transportmittel

 

1) Der Zug:


Züge fahren in Indien eigentlich überall, das Bahnnetzwerk ist also ziemlich gut ausgebaut. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 60 km/h und zu Anfangs fühlten wir uns auf den Pritschen doch ein wenig an die Kolonialzeit zurückerinnert.
Doch schnell erkannten wir, dass das Reisen in dem Sleeper Wagon über Nacht ein sehr gutes Fortbewegungsmittel ist. Ist es auf der einen Seite doch ziemlich billig mit ca. 5€ pro Fahrt und kann man auf der anderen Seite über Nacht doch recht bequem einiges an Strecke zurücklegen.
Neben dem Sleeperabteil gibt es auch noch einige andere, wie Third AC, Second Sleeper oder First AC, was alles ein wenig besser/teurer ist, oder aber Second Class, womit man bei dem berühmten "Stopfabteil" wäre, dass bestimmt viele im Kopf haben, wenn sie an eine Zugfahrt in Indien denken.
Wir schlafen aber eigentlich immer im Sleeper Wagon, außer der Zug ist so voll und man kommt weder mit der Tourist, noch mit der Female Quota rein, was häufig der Fall ist (einfach zu viele Menschen hier ;) )


Die Liegen im Sleeper, immer 3 übereinander
Indischer Zug von außen

Eine westliche Toilette...
... und eine indische, beide haben einfach nur ein Loch

















Bildergebnis für Sleeper Bus india
Ein Bus von innen

2) Der Sleeperbus


Der Sleeperbus ähnelt dem Sleeper Wagon, auch hier schläft man auf einer Matratze, entweder alleine oder auf einer Doppelpritsche. Meist sind die Busse jedoch etwas komfortabler (,bequemere Matratze und eigenes Abteil,) und deshalb auch teurer: etwa 20€ pro Fahrt. Auch sie haben den Vorteil, dass man die Strecke über die Nacht zurücklegt, sind aber nichts für empfindliche Magen. 




3) Der Flieger:


Will man sich eine ewige Zugfahrt oder mehrere anstrengende Busfahrten sparen, kostet ein Flug um die 50€, was man sich dann, als Alternative zu einer Fahrtdauer von zwei Tagen schon zweimal überlegt. So schön sind die Züge nämlich dann auch wieder nicht ;).




4) Der Governmentbus:
Speed Limit 65 km/h.. gut, dass die Bus, auf Grund von Verkehr, Ausstattung und Infrastruktur meist eh nicht schneller fahren können

Jede kürzere Strecke (ca. 6h) lässt sich eigentlich problemlos mit einem ganz normalen, klapprigen Bus überwinden. Mit diesem rattert man dann mit max. 60/70 km/h über die Straßen und Schlaglöcher und hält, wenn man Pech hat in jedem kleinen Dorf an. Irgendwann findet man dann aber raus, dass es auch Expressbusse gibt und spart sich diese kleinen, interessanten, aber auch sehr zeitraubenden Ausflüge.
Den Bus muss man nicht vorbuchen, sondern steigt einfach ein und zahlt dann im Bus, je nach Strecke 1-2€ für die Fahrt.








5) Das Tuk Tuk:


Diese gelben, kleinen Fahrzeuge sieht man überall und sie bleiben das beste Fortbewegungsmittel innerhalb einer Stadt.
Das Meter machen die Fahrer eigentlich gar nicht oder sehr widerwillig an und so habe ich schnell gelernt, um den Preis für eine Fahrt zu verhandeln. Zum Glück weiß man diese relativ schnell und kann nun mit ein paar Brocken Tamil/Hindi zu verstehen geben, dass man nicht den doppelten Preis zahlt :P






6) Das Taxi: 


Ist die Strecke zu weit fürs Tuk Tuk und möchte man Zeit sparen, dann ist das Taxi die teure Alternative zum Bus. Im Gegensatz zu Deutschland immernoch billig für ca. 50€ für 3-4 Stunden, ist der Preis für indische Verhältnisse doch relativ hoch. Trotzdem sind auch wir schon öfter mal eingestiegen, wenn es einfach schneller gehen sollte oder wir unter uns seien wollten.


7) Der Roller:


Ist das wohl verbreiteste Fahrzeug bei den Indern. Auch hier spielt es, ähnlich wie beim Tuk Tuk, keine Rolle für wie viele Personen dieses Gefährt eigentlich gemacht ist. Auf den Straßen ist es deswegen alltäglich, dass im Tuk Tuk mal 7 Menschen und auf dem Roller, wenns seien muss auch 4 sitzen. Dann wird die Fahrt doch ziemlich abenteuerlich.
Wir haben uns einmal, nämlich in Goa Roller gemietet und sind damit die wunderschöne Küstenstraße runtergedüst.




So, damit sollte das WIE nun wohl ausreichend beschrieben seien. Im nächsten Bericht folgen dann endlich das WO, WANN und WER.
Und das WIESO, muss ich eh nicht mehr erklären, wenn ihr erst Fotos von den schönen, faszinierenden und eben komplett unterschiedlichen Orten gesehen habt. Denn über Indien kann man viel sagen, aber dass es unglaublich facettenreich ist, wird niemand bestreiten ;)


 

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